„Du kannst nur …, wenn du …“ – oh, viele Jahre bin ich Teil dieser Verbesserungs-Trance gewesen! (Geständnis: Ich habe sogar selbst solche Newsletter geschrieben!) Es sind ohnehin meist gutgemeinte Ratschläge, wenn wir hören:
- Du musst doch nur ein bisschen mehr meditieren, damit du glücklich wirst.
- Du brauchst ja nur 10 kg abnehmen, dann findest du leicht einen Partner.
- Es ist ganz leicht: Mach diese Diät, damit dein Bauchfett wegschmilzt.
- Du musst ja nur deinen Eltern vergeben, damit du erfolgreich sein kannst.
- Du musst nur deine Krankheit liebevoll annehmen, damit Heilung geschehen kann.
- Du musst ja nur die Situation als Spiegel deines Innenlebens ansehen, dann erkennst du, was du falsch machst.
Wir merken gar nicht, was für einen Stress wir uns da selbst und uns gegenseitig machen. Unterschwellig schwingt die ganze Zeit mit: „Du bist nicht gut genug.“ Es schwingt mit, dass wir noch etwas machen müssen, um „richtig“ zu sein. Verbessern. Herumdoktorn. Das Hamsterrad der ununterbrochenen Verbesserung. Eine Trance.
Und es schwingt mit: Es ist ganz leicht. Also bist du selber schuld, wenn du es nicht probierst und dann unglücklich, krank, partnerlos, dick, erfolglos bleibst.
Hinter dieser Argumentation versteckt sich einiges an Abwertung. Wenn ich mal übertreiben darf: „Wäh, unglücklich! Wäh, krank! Wäh, partnerlos! Wäh, dick! Wäh, erfolglos! Wäh, Looser/in du! Du hast einfach nicht das Zeug dazu. Jede/r kann das schaffen, wenn er / sie nur will! Schäm dich! Du hast es einfach noch nicht genug probiert. Es wär so leicht, aus dem Schlamassel rauszukommen. Du hast es einfach noch nicht genug probiert.“ Gefangen im Hamsterrad der Verbesserung.
Und all das läuft weitgehend unbewusst ab. Die wenigsten von uns durchschauen diesen andauernden Strom der Beschämung und die damit verbundenen unbewussten Machtspiele im sozialen Gefüge der Gesellschaft.
Radikale Selbstliebe ist eine Revolution.
Stell dir vor, wir könnten uns mit einem Zauberspruch in radikale und bedingungslose Selbstliebe hinein zaubern. In diesem Zustand könnten wir erkennen, dass wir genau so sind, wie wir gemeint sind. Dass es nichts zu verbessern gibt, weil sich das Mysterium des Lebens genau so in diesem Augenblick durch dich ausdrücken möchte. „Es ist, was es ist,“ sagt die Liebe. Wir könnten spüren, aus wieviel Liebe unser Sein gemacht ist, wie stark wir verbunden sind in dem riesengroßen Strom des Lebens, dass unsere Existenz ein unergründliches Wunder ist.
Wenn wir dieses Experiment weiter ausdehnen, nicht nur dich und mich in die radikale Selbstliebe hinein zaubern, sondern die Gesellschaft – es würden ganze Industriezweige zusammenbrechen. Es würde ein großer Frieden entstehen, weil die Machtspiele um die Liebe wegfielen. Es würde ganz viel kreative Kraft und Energie frei werden, die bisher mit dem Verstecken und Kaschieren unserer scheinbaren „Fehler“ gebunden war.
Daher öffne ich meine Faust, die bisher das Szepter der Verbesserung fest gehalten hat. Anstrengungslos. Ich öffne meine Faust und das Szepter fällt zu Boden. Oh, was für eine Erleichterung. Und wenn ich das nächste Mal aufwache und bemerke, dass ich in der Verbesserungs-Trance war, lächle ich mir selbst mit liebevoller Freundlichkeit zu, öffne die Faust und lasse das Szepter zu Boden fallen. Immer wieder neu. Die stille Revolution des Lächelns mit liebevoller Freundlichkeit.
Inneres Leadership – spirituelles Selbstmanagement
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Ach Uli, ich spür in all deinen Beiträgen dein großes Herz ! <3 Danke dafür, liebste Sis!
Danke, liebe Claudia, für dein Feedback. <3 Von Herz zu Herz. <3
Liebe Ulli, ich danke dir für diese Botschaft und für die Zeile von Erich Fried, die ich schon lange nicht mehr gehört habe, die jedoch einen Teil in mir anspricht, der mich von einer Sekunde auf die andere „weich, sanft, entspannt“ werden lässt, …Es ist, was es ist,” sagt die Liebe.
Wie schön du das beschreibst, liebe Gabi: „weich, sanft, entspannt“ – ja, so fühlt sich Selbstliebe an! <3 Danke für dein Mitteilen! 🙂 <3